Prana Yoga

Prana Yoga ist ein praktisches, einfaches Yogasystem, das alle Bestandteile des klassischen Hatha- und Raja Yoga lehrt. Eine besondere Bedeutung hat der Atem als Träger der universellen Lebensenergie Prana. Er wird so eingesetzt, dass sich die Wirkungen der Yogapraxis verstärken und damit die körperlich – geistige Entwicklung der Persönlichkeit.

Rhythmisches tiefes Atmen durch die Nase lässt das Prana besser strömen, verstärkt die Effekte der Körperhaltungen (Asanas), klärt den Geist und dient zusammen mit den Atemübungen (Pranayama) als Vorbereitung und Unterstützung für die Meditation.

Die positiven Auswirkungen von Prana Yoga werden mit der Zeit immer deutlicher und führen zu verbesserter Gesundheit, emotionaler Ausgeglichenheit, geistiger Klarheit, Selbsterkenntnis sowie spirituellen Erfahrungen.

Das System des Prana (Hatha) Yoga wurde von dem großen indischen Yogi Swami Vignanananda (14.06.1932–02.03.2008) entwickelt. Er integrierte dazu die Lehren seiner beiden Gurus; den Kundalini Yoga des Pranayama-Meisters Kadapa Swami (Paramahansa Satchitananda Yogeeshwar, 16.02.1865 – 08.01.1957) und vor allem den “Yoga der Synthese” des Swami Sivananda (08.09.1887 – 14.07.1963).

Im Prana Yoga werden vorrangig praktiziert:

  • ASANAS (körperliche Übungen/Yogastellungen)
  • PRANAYAMA (Atemübungen /-kontrolle)
  • DHYANA (Meditation/Versenkung)
  • MUDRAS (Handgesten) und
  • BANDHAS (Energieverschlüsse)

Insgesamt werden alle Glieder des Ashtanga Yoga des Patanjali vermittelt.

Die Asanas werden durch verschiedenartiges rhythmisches (pranisches) Atmen begleitet und deren Wirkungen damit verstärkt, sowie ihre Vielfalt erfahrbar gemacht.

Der Atem ist Träger des Prana (feinstoffliche kosmische Lebensenergie) und Prana wiederum ist mit den Geistesfunktionen, dem Bewusstsein verbunden. Ziel aller Yogapraxis ist es, den Geist, das Bewusstsein so zu reinigen, dass die innere Schau auf das Selbst möglich wird. Im Prana Yoga wird also versucht über den Atem und damit das Prana, das Bewusstsein zu reinigen. Regelmäßiges Praktizieren kultiviert auf natürliche Art die Beziehung von Atem und Prana – die Kraft und Wirkungen der feinen Pranaströme werden immer spürbarer.
In den Asanas werden weiterhin die öffnende Wirkung des Atem bei innerer Konzentration für die Lösung blockierter Bereiche genutzt. Dies verbessert einerseits die allgemeine Flexibilität und hilft, die Asanas und deren Wirkung tiefer erfahren zu können, d.h. den veränderten Pranafluß zu erspüren.
Diese fortschreitende Sensibilisierung schafft dann auch Bewusstheit im täglichen Leben. Blockaden werden schneller bemerkt und können durch entsprechende Yogaübungen aufgelöst werden.
Die Wirkungen gehen aber weiter. Mit fortschreitender Reinigung des Bewusstseins werden bestimmte Lebenssituationen, Handlungs- und Denkweisen immer deutlicher in ihren Auswirkungen. Es wird bewusst, dass Negativität Blockaden schafft, wohingegen Positivität Blockaden löst. So können äußerlich wie innerlich notwendige Veränderungen erkannt und umgesetzt werden.
Regelmäßiges Praktizieren schafft strahlende Gesundheit auf allen Ebenen und löst alle Blockaden, im grob- wie feinstofflichen Bereich auf – d.h. öffnet alle Nadis und Chakren (feinstoffliche Kanäle und Energiezentren).
Die Techniken und Übungen des Prana Yoga bilden jedoch nur einen Teil von Swami-ji’s Lehre und sind nur im Gesamten voll wirksam. Hauptanliegen ist es, die Entwicklung der Persönlichkeit in allen Bereichen, spirituell wie materiell anzuregen, um so das Ziel des Yoga auf natürliche Art und Weise zu erreichen. Es geht um inneres Wachsen, was keinen Bereich des Lebens auslassen kann und sich in täglichen Handlungen, wie Arbeiten, Kochen, Essen, Sprechen, Schlafen usw. manifestiert. Grundlage für dieses Wachstum und damit für wirkliche Freiheit, ist die Beherrschung und Kultivierung des Geistes.

Um dies zu erreichen ist Selbsterziehung nötig, was konkret heißt, bewusstes Handeln in jedem Lebensbereich zu praktizieren und dabei gleichzeitig alle niederen Verhaltensweisen und Denkstrukturen/-gewohnheiten aufzulösen sowie, Positivität zu leben.

Diese Positivität wird allmählich – durch regelmäßiges Praktizieren (Sadhana) aller Bereiche des Prana Yoga Systems – fester in der Persönlichkeit verankert. Alle Handlungen auf dieser Grundlage entspringen dann dem Herzen, sind selbstlos, voller Hingabe und von der Liebe zu allen Wesen getragen.
Die Macht des Ego und der damit verzerrten Sicht auf die Realität wird schwächer und nach ausdauernder Zeit des Übens öffnet sich der Blick auf das wahre Selbst – das Ziel allen Yoga ist erreicht.